Die österreichischen Winzer wechseln ihre Trauben, um dem Klimawandel Rechnung zu tragen

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Aug 19, 2023

Die österreichischen Winzer wechseln ihre Trauben, um dem Klimawandel Rechnung zu tragen

Die Auswirkungen des Klimawandels verändern die österreichische Weinwirtschaft.

Die Auswirkungen des Klimawandels verändern die österreichische Weinwirtschaft. Steigende Sommertemperaturen führen dazu, dass viele Weine an Säure verlieren und weniger frisch schmecken. Einige Winzer hoffen jedoch, dass alternative Rebsorten Abhilfe schaffen könnten.

Am Ufer des Neusiedler Sees liegt die Stadt Rust, einer der traditionsreichsten Weinorte Österreichs.

Bereits im Mittelalter konnten die Ruster Winzer mit ihren Weinen ein dichtes Handelsnetz bis nach Bayern und Polen spannen. Im Jahr 1524 gewährte die ungarische Königin Maria den Ruster Winzern als frühzeitigen Herkunftsschutz das Privileg, ein großes „R“ in ihre Weinfässer einzubrennen.

Die Auswirkungen des Klimawandels wirken sich auf die Branche aus. Aufgrund steigender Temperaturen verändert sich der Geschmack vieler Weine in Österreich. Einige Winzer stellen daher auf neue Reben um.

„Im August ist es hier oft so heiß wie ein Ofen. Im Vergleich zu meiner Jugend hat sich die Erntezeit um sechs Wochen nach vorne verschoben“, erklärt Winzer Günter Triebaumer. „Wer den Klimawandel nicht erkennt, dem kann ich nicht helfen.“

Durch die frühere Lesezeit während der Sommerhitze verliert der Wein an Säure und schmeckt weniger frisch. Doch die relativ unbekannte Weißweinsorte Furmint kommt zur Rettung.

„Furmint reift spät. Während der Augusthitze, wenn andere bereits reifende Sorten Zucker speichern und ihr Säuregehalt sinkt, ist Furmint also sicher und reift später“, fügte Günter hinzu.

Aufgrund des Klimawandels greifen immer mehr österreichische Winzer auf die Furmint-Traube zurück. Die Anbaufläche hat sich in den letzten acht Jahren verdreifacht.

Auf internationaler Ebene gilt Österreichs Wein zunehmend als umweltbewusst und hochwertig. Zuletzt ist der Wert der österreichischen Weinexporte auf einen neuen Höchststand geklettert.

„Österreichischer Wein besticht durch seine Fruchtigkeit und Geschmeidigkeit, er ist nicht zu sauer, er ist sehr angenehm“, sagte ein Tourist aus Deutschland.

„Im Export sind die Sorten Grüner Veltliner und Riesling die beiden größten Vertreter Österreichs“, verrät Franceso Nardo, Weinverkäufer in Wien.

Derzeit nimmt der Grüne Veltliner ein Drittel der österreichischen Anbaufläche ein. Allerdings könnte die Hitze dazu führen, dass Winzer ihre Gewohnheiten ändern.

„Vielleicht wird es von diesen spritzigen Grünen Veltlinern weniger und dafür eher etwas kräftigere Grüne Veltliner geben“, erklärt Michaela Griesser von der Universität für Bodenkultur Wien.

Laut dem Weinbauexperten befindet sich der Wein in ganz Europa im Umbruch.

„In Schweden gibt es bereits einige Weinberge. Man kann also durchaus sagen, dass sich die Zonen verschieben werden. Und vielleicht könnte man in den Kernzonen, in denen es dann zu heiß wird, dann andere Kulturen anbauen und keinen Wein“, fügte Michaela hinzu.

Bisher war es vielerorts in Österreich zu kalt für den Weinanbau. Der Klimawandel bedeutet für das Alpenland nun eine Chance: mehr Anbauflächen und neue Sorten.

Neben Furmint verwendet Winzer Günter Triebaumer seit Kurzem eine weitere hitzebeständige Sorte: Petit Manseng.

„Was ich über den Furmint, über die Augusthitze, gesagt habe, trifft auf den Petit Manseng umso mehr zu“, sagte Günter Triebaumer gegenüber Euronews. „Mit anderen Worten: Der Petit Manseng ist im August wirklich noch grasgrün und hat noch keinen Zucker eingelagert.“ alles, und deshalb hat die Augusthitze keinen Einfluss darauf.“

Neben den Sortenveränderungen trifft viele Winzer jedoch noch eine weitere Transformation. Der Klimawandel erhöht den Bedarf an künstlicher Bewässerung.

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